"Wissen Sie eigentlich, dass ein Sohn Lippstadt's einer der Urväter des Naturschutzes in Deutschland ist?" Wir wussten es nicht und begannen 1995 der Sache nachzugehen.

(oben: Gewässer-Aktionstag in Lippstadt 1995)
Hier besuchte er von 1868 bis 1872 die dortige Realschule 1. Ordnung (das heutige Ostendorf-Gymnasium). Nach eigenen Berichten prägten ihn der naturgeschichtlichen Unterricht bei Dr. Buddeberg und Hermann Müller.
Wetekamp studierte nach dem Abitur an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, in Jena und in Breslau und war später Direktor einer Schule, dem Werner von Siemens-Realgymnasium.
In einer Ausgabe des "Patriot" vom 5.Sept. 1939 stand zwischen diversen Artikeln mit Überschriften wie: "Fenster auf, wenn der Fliegeralarm ertönt" und "Wie viel Seife bekomme ich", die Zeile:Wilhelm Wetekamp wurde am 4. Sept. 1859 in Lippstadt geboren. Berichtet wird über seinen Schulbesuch bei Lehrer Ostendorf. Hier hat er die heimatliche Natur erkundet und an Tümpeln und Teichen Wassertiere gesammelt. Nach seinem Studium in Berlin, Breslau und Jena und einer Zeit als Lehrer wurde W. Wetekamp 1893 Landtagsabgeordneter des Stadtkreises Breslau im preußischen Abgeordnetenhaus. Hier hielt er eine Rede, die für den staatlichen Naturschutz folgenreich gewesen sein sollte.
Den genauen Wortlaut kannte niemand. Aber da gab es im entfernteren Familienkreise einen älteren Herrn (genannt Opa Roki), der bis 1976 Bundestagsabgeordneter war. Bei einem Besuch konnte ich ihn für die Sache interessieren und bereits wenig später kam eine Antwort:
Im Staatsarchiv Bonn fand er für uns das Sitzungsprotokoll und für die unendliche Geduld sei ihm hier gedankt, denn Protokolle gab es da jede Menge. Mit Spannung lasen wir:
Es war Mittwoch, 30.März 1898, 59. Sitzung, Schluss der Beratung des Staatshausaltsetats. Es geht um Zulagen für Lehrer und Oberlehrer an staatlichen und nichtstaatlichen Lehranstalten.